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Unsere Geschichte

Das unser Ortsverein dort steht, wo er heute ist, verdanken wir den Menschen, die sich Jahre, ja sogar Jahrzehnte lang für die "Gute Sache" eingesetzt haben.

Ihnen gilt ein besonderer Dank und Anerkennung. Diese Menschen wollen und werden wir nach ihrer aktiven Dienstzeit nicht vergessen.

  • Gründung 1905

    Es ist Spätherbst in St. Tönis, einem kleinen Ort im Kreis Kempen. Das Jahr 1905 neigt sich dem Ende zu. Man schreibt den 27. November. Eigentlich war man mit dem Verlauf des Jahres zufrieden, wenn nicht wieder eine Reihe von Unfällen im Straßenverkehr sowie in den neu entstandenen Industriebetrieben das Bild getrübt hätten.

    August Schroers, Bürgermeister der Gemeinde St. Tönis hatte schon Wochen und Monate mit dem Gedanken verbracht, etwas gegen die ansteigende Zahl von Verkehrsunfällen zu tun. Auch die schnell fortschreitende Industrialisierung brachte für die ortsansässigen Bürgern eine Reihe von Gefahren mit sich. Heute sollte nun endlich etwas passieren. Man traf sich, um über die Gründung einer Sanitätskontrolle zu sprechen. 18 der erschienenen Männer erklärten sich nach einer allgemeinen Besprechung bereit, einer solchen Kolonne beizutreten. Damit war der Grundstein zur "Hilfe am Nächsten" gelegt.

    Uneinigkeit herrschte jedoch noch über die Frage, welcher Organisation man beitreten sollte. Seinerzeit waren der "Deutsche Samariterbund" sowie das "Deutsche Rote Kreuz" die einzigen Interessenverbände auf diesem Gebiet.

    Es wurde beschlossen, Herrn Bernhard Pleitgen aus Krefeld, welchem schon lange fachliche Kompetenz nachgesagt wurde, zwecks Aufklärung über diese beiden Organisationen zur nächsten Sitzung einzuladen.

    In der Sitzung am 10. Januar 1906 einigte man sich, eine freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zu gründen. Die noch recht junge Sanitätskolonne sollte von Dr. med. Hamann ausgebildet werden, den man auch als ersten Vorsitzenden wählte. Zweiter Vorsitzender wurde der damalige Branddirektor und Bürgermeister August Schroers. Auch ein erster Kolonnenführer, nämlich Bernhard Wolters sowie Josef Pescher als zweiter Kolonnenführer, gehörten zur "ersten Besatzung". Der Lehrer Albert Merkelbach übernahm den Posten des Schrift- und Kassenführers .

    Die 1906 erstellte Gründerliste enhält weiterhin eine Reihe von Personen, die man als die "ersten Sanitäter" der Gemeinde St. Tönis bezeichnen kann:

    Blasius, Fritz
    Evertz, Hubert
    Icks, Peter
    Laurier, Heinrich
    Poppen, Mathias
    Thelen, Heinrich
    Jansen, Peter
    Grünmanns, Peter
    Hemmersbach, Karl
    Kersten, Johann

    Da Kolonnenarzt Dr. med. Hamann schon kurz nach der Gründung von seinem Amt zurücktrat und kein anderer Arzt diese Aufgabe übernehmen wollte, übertrug man dieses Amt dem schon erwähnten Bernhard Pleitgen aus Krefeld.

  • 1906 - 1942

    Die erste öffentliche Prüfung (heute würde man Übung sagen) fand im Herbst 1906 statt. Im Gelände an der Eisenbahnstrecke und auch am Wasser wurden die lange geübten Aufgaben unter den Augen des bekannten Sanitätsrates Dr. Doetsch und des Bürgermeisters durchgeführt.

    Die Übung war ein großer Erfolg, sodass man mit enormem Fleiß bereits dem nächsten Auftritt entgegeneilte. Am 12. Oktober 1913 nahm man dann an der Kreisübung in Grefrath teil. Der geheime Ober-Medizinalrat und Regierungsrat Dr. Bornträger, sowie der Kreisinspektor Dr. Blümlein würdigten die Leistungen der St. Töniser Kolonne.

    Dann kam das Jahr 1914 und damit der erste Weltkrieg.
    Vier aktive Mitglieder meldeten sich freiwillig zum Sanitätsdienst im Felde. Weitere 25 Kameraden wurden eingezogen. Damit blieben sechs Sanitäter in der Heimat.

    August Kersten kehrte als einziger Kamerad nicht zurück. Er fiel in der Seeschlacht am Skagerrak. Dr. Wilhelm Naß übernahm von 1924-1945 das Amt des Kolonnenarztes. Während dieser Zeit starb August Schroers am 19.05.1925. Der Tod des Mitbegründers, langjährigen Kolonnenführers und Vorsitzenden war für den Verein ein großer Verlust.

    1926 wurde Dr. Naß bis zur Gleichschaltung 1937 erster Vorsitzender. Aufgrund dieser Tatsache konnte das Ansehen der Kolonne durch die sehr gute Ausbildung der Helfer stark gefördert werden.

    Im Jahre 1929 wurde Mathias Kaninkens zum ersten Kolonnenführer berufen. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seiner Ablösung durch Jakob Erkelenz im Jahre 1936.

    In Vorst wurde im Frühjahr 1930 die freiwillige Sanitätskolonne des Roten Kreuzes gegründet. Nach dem Muster im benachbarten Kempen, St. Tönis und Anrath beschloß man aufgrund der zunehmenden Unfallhäufigkeit die Hilfe am Nächsten innerhalb des Ortes in eigene Händen zu nehmen.

    Bei den Recherchen zur Historie des DRK erhielten wir ein erstaunliches Dokument, das eigentlich wesentlich frühere Aktivitäten der “Vorster Frauen” im Sinne des DRK belegt. Auf einem Einladungsplakat vom 16. September 1914 werden Frauen und Jungfrauen zu einer Gründungsveranstaltung eines “Vaterländischen Frauenvereins” eingeladen. Schon zu diesem Zeitpunkt wird demnach die Hilfe für Notleidende des ersten Weltkrieges durch aktive Frauen in Vorst dokumentiert.

    1933 bestand der Vorster Zug aus einer 17 Mann starken Sanitätskolonne, die mit dem Beginn des Krieges, durch Einberufungen bedingt, auf fünf einsatzfähige Helfer zusammengeschmolzen war.
    Zu diesen Sanitätern kamen im Jahre 1940 fünfzehn junge Damen als DRK Helferinnen hinzu. Oberhelfer Peter Huber führte die männliche Sanitätseinheit, während die weibliche der Zugführerin Helene Brokker unterstand.

    Mit der Ausbildung zum Sanitätsdienst war der Arzt Dr. med. van Doornick beauftragt. In dieser Ausbildung ging es um mehr als Pflasterkleben. Die Einsätze erstreckten sich auf Unfälle sowohl ziviler als auch kriegsbedingter Art. Am 3. Mai 1940 um 20 Uhr veranstaltete das DRK Vorst für die Helferinnen und Helfer eine Alarmübung. Die erste Helferin war in sieben Minuten am Sammelplatz, obgleich sie selbst noch zwei Kameradinnen alarmieren musste. In zwölf Minuten war bereits die erste Gruppe einsatzbereit und konnte zur angenommenen Unfallstelle beordert werden.

    Die jungen Damen waren so schnell auf den Beinen oder Rädern, dass in fünfzehn Minuten alle zur Stelle waren. Selbst die am weitesten vom Dorf entfernt wohnende Helferin, der selbst von einem Bauern die Alarmmeldung überbracht werden musste, war in 25 Minuten auf dem Sammelplatz. Für diesen hervorragenden Einsatz hatten sie sich eine gemütliche Kaffeetafel in der Gastwirtschaft von " Küppersch Mina" verdient. Die Alarmierung der DRK-Helfer erfolgte in 1941 mittels Brandhorn durch die Feuerwehr. Wenn dies ertönte, mussten sich Feuerwehr und DRK-Einheiten am Spritzenhaus an der Süchtelner Straße einfinden.

    Die erste Abteilung, bestehend aus zwei bis vier Personen, wurde mit der Feuerwehr sofort zur Unglücksstelle befördert. Die übrigen Helfer hatten auf Nachricht zu warten, ob ihr Einsatz am Unfallort noch benötigt würde. An der notwendigen Ausrüstung fehlte es dem Vorster DRK schon im Jahre 1941. So wurden dringend benötigt: Dreieckstücher und, man höre und staune, Verbandsmaterial. Den fünfzehn Sanitäterinnen standen im November 1941 ganze zwei Mäntel zur Verfügung. Nach dem Krieg setzte das DRK Vorst, das zur Sanitätsbereitschaft Anrath-Neersen gehörte, unter dem Vorsitz von Zahnarzt Dr. Hans Classen seine humanitäre Arbeit in der Gemeinde fort.
    Als Zugführer fungierten über viele Jahre Karl Beckers bei den Sanitätern und Christel Keller als Zugführerin bei den Sanitäterinnen.

    Dr. van Dornick wurde Kolonnenarzt. Die ersten Versammlungen fanden in der Gaststätte Hubert Küppers (heute Haus Vorst) statt. Die Ausrüstung war anfangs spärlich, durch viele Eigenmittel und Initiativen bildete sich jedoch rasch eine – für damalige Verhältnisse – einsatztaugliche Ausrüstung. Schultertragen die aus zwei Hälften mitgeführt werden konnten, gehörten zur Erstausstattung.

    Die weibliche Einheit in St. Tönis wurde 1936 durch Frau Naß und Frau Schinning ins Leben gerufen. Am 02.08.1938 starb der zweite Vorsitzende Karl Höhnen. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 bestand die Kolonne St. Tönis aus 36 Sanitätern und die weibliche Gruppe aus 16 Helferinnen. Es wurden 21 Kameraden einberufen, acht zum Kriegsnotdienst verpflichtet. Alle anderen Helferinnen und Helfer stellten bei jedem Fliegeralarm eine Wache auf dem Rathaus auf. Der Sanitäts-Obergefreite, Heinz Erkelenz und der Sanitäts-Unteroffizier Adolf Knops fielen. Sanitätsunteroffizier Heinz Engelskirchen wurde für tot erklärt, vier weitere Kameraden kehrten nicht mehr zurück. Noch während des Krieges übernahm Bernhard Kutz am 1. September 1942 die Führung der Kolonne.

  • Anekdoten von Hans Kutz

    Bereits vor dem letzten Weltkrieg war mein Vater Bernhard Kutz Schriftführer des DRK St. Tönis. Vielfältig waren seine Aufgaben: eingehende Post bearbeiten und beantworten, Kontakt mit der Gemeindeverwaltung und anderen Gremien halten sowie Sitzungen und Übungen für das DRK vorbereiten und dazu die nötigen Einladungen an die DRK-Kameraden verschicken. Das DRK St. Tönis hatte damals ca. 25 Mitglieder. Überall musste gespart werden, selbst für Porto und Einladungskarten war kaum Geld da. Eines Tages fragte mein Vater mich - ich war elf Jahre alt - "Willst du die Einladungen und die Post nicht rumtragen?" Etwas widerwillig - ich wollte in der Freizeit lieber mit den Jungens Fußball spielen - nahm ich diese Aufgabe an. Ein Fahrrad hatte ich nicht, das war auch meinem Vater zu gefährlich aufgrund des damals sehr hohen Verkehrsaufkommens von Pferdefuhrwerken und hier und da mal ein Auto. So lief ich jetzt für das DRK und bekam dafür 25 Pfennig pro Woche. Das Rundtragen der Einladungskarten für die Dienstabende, die in der Regel in der Gaststätte Frangen später Niepmann stattfanden, dauerte ca. zweieinhalb Stunden. Noch heute nach 65 Jahren habe ich meinen damaligen Laufweg gut in Erinnerung. Ich begann in Oberbenrad bei Herrn Karninelkens, dann nach Nüss Drenk Hr. Rötters und Benink, dann nach Herrn Peeters Laschenhütte, weiter zu den Herren Engelskirchen, Rudlof, Brocker, Wolters, Michels, Cladders, Scheufens, Schwiertz, Tiefes, Erkelenz bis zu der Schelthofer Str. nach Schreinemakers und wie sie sonst noch alle hießen. Sie wohnten sehr verstreut in St. Tönis. Für mich waren die nachfolgenden Berichte schon Erlebnisse, die hängen geblieben sind. Für uns Jungens hieß es zur damaligen Zeit: "Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und schnell wie Windhunde." Auf dieser Basis habe ich damals als Laufjunge meine Arbeit für das DRK St. Tönis durchgeführt. Es wurde noch mehr als mein Vater Anfang des Krieges die Leitung der Sanitätskolonne St. Tönis übernahm.

    Mittlerweile hatte am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begonnen und damit änderte sich einiges in unserem Leben. Es gab die ersten Lebensmittelkarten und auch andere gebräuchliche Artikel wurden rationiert. Gerne wollte ich Weihnachten 1939 von meinem hart erlaufenen Geld einen Fußball kaufen, aber meine Eltern meinten, "Kaufe lieber von dem gesparten Geld ein Paar ordentliche Schuhe, bevor es später keine mehr gibt. Du hast dann was Vernünftiges an den Füßen für deine Wege für das Rote Kreuz und das ist gerade jetzt wichtig". Ich überlegte einige Zeit mürrisch und willigte dann ein. Damit war mein erspartes Geld weg, ich hatte keinen Fußball, aber Schuhe für den Einsatz beim DRK.

    Eines Tages hatte ich wieder Diensteinladungen in der Hand. Ich sah auf dem Hof das Fahrrad meiner Oma stehen und dachte "das Fahrrad muss viel mehr bewegt werden". Ich sprang auf und fuhr eilig los. Beim Einbiegen auf den Radweg an der Krefelder Straße kam gerade Albert Herkenrath daher. Ich wollte bremsen, aber die Rücktrittsbremse versagte und ich fuhr voll auf ihn drauf. "Kannst nicht stoppen verdammte Jong". Ich musste mir schon einiges anhören. Herkenrath hatte eine Wunde am Arm und an Omas Fahrrad war das Vorderrad verbogen. Ich erklärte Herrn Herkenrath, dass der Rücktritt nicht funktioniert hätte, jedoch stellten wir beim näheren Ansehen fest, dass Omas Fahrrad gar keine Rücktrittsbremse hatte, so wie ich es vermutete. Ich habe mich höflich entschuldigt und bin dann zum Fahrradgeschäft Heinemann in Oberbenrad gegangen, der das Vorderrad wieder richtete. Danach habe ich das Fahrrad wieder auf den Hof gestellt. Ich glaube Oma hat nichts gemerkt. Anschließend habe ich 2,80 Mark für die Reparatur zu Herrn Heinemann gebracht und meine Sparbüchse musste wieder leiden.
    Alles für das DRK.

    Ein anderes Ereignis ist mir noch bis heute gut in Erinnerung geblieben.

    Wieder einmal war ich mit den Einladungen für das DRK unterwegs und kam nach Nüss Drenk zur Familie Rötters. Frau Rötters buk gerade Püfferkes und gab mir eine Tüte mit für unterwegs. Als ich auf der Straße gerade eins essen wollte kam ein großer Spitz und sprang mich an. Vor Schreck ließ ich die Tüte fallen und der Hund stellte sich zähneknirschend darüber. Alle Versuche dem Spitz die Tüte wegzunehmen schlugen fehl, bis ich es gewaltsam versuchte, dabei biss der Spitz in meine Hand. Ich habe die Tüte liegen lassen und bin weggelaufen. Als ich nach meinem Rundlauf wieder zu Hause war, war meine Hand geschwollen und ich musste zu Dr. Nass. Dort wurde ich verarztet einschließlich einer Spritze in den Hintern. Eine Woche durfte ich die Wohnung nicht verlassen, was für mich als 12-Jährigen nicht leicht war.
    Alles für das DRK.

    Eine andere Geschichte spielte so um 1944.

    Ich war etwas älter geworden und fuhr jetzt mit dem Fahrrad. Auf dem Feldweg von Oberbenrad nach Nüss Drenk kamen plötzlich zwei feindliche Flugzeuge im Tiefflug aus Richtung Forstwald. Ich konnte gerade noch vom Rad springen und mich in eine Furche werfen. Die Maschinen waren so tief, dass ich die Gesichter der Piloten erkennen konnte. Sie beachteten mich nicht und flogen Richtung Krefeld und beschossen das Betriebsreparaturwerk und den Schluff am Weserweg. Danach holte ich tief Luft und fuhr weiter für das DRK. Nach meiner Rückkehr erzählte ich das meiner Mutter und sie sagte : "Setz dir doch den Rote Kreuzhelm von Vater auf und binde eine Rote Kreuzfahne an das Fahrrad, dann schießen die Flieger nicht auf dich." Das machte ich auch bei meiner nächsten Rundfahrt und ich fühlte mich mit Helm und Fahne sehr stark. Als ich jedoch über die Hochstraße fuhr, wurde ich von einem Polizisten angehalten. Er beschimpfte mich sofort:
    "Was soll das, mit Helm und Fahne hier herumzufahren, wir sind doch auf keinem Jahrmarkt." Ich wollte meine Situation noch erklären, aber er hörte nicht zu und nahm mich mit zum Bürgermeisteramt wo ich Helm und Fahne abgeben musste. Mit den Worten: "Deine Eltern können gegen Zahlung von 2,00 Mark für das WHW (Winterhilfswerk) die Sachen wieder abholen." Als mein Vater das abends erfuhr war er sehr wütend, dass ich mit Helm und Fahne durch die Gegend gefahren bin. Am selben Abend holten wir die Utensilien gegen Zahlung von 2,00 Mark wieder ab. Der Betrag wurde aus meiner Spardose entnommen.
    Alles für das DRK.

    Auch bei Übungen wurden wir Sanitätskinder oft als Statisten eingesetzt. Werner Erkelenz, Heinz Tiefes, mein Bruder Friedel, mein Vetter Bernd und ich fuhren einmal mit der Sanitätskolonne mit einem Pferdewagen nach St. Hubert, wo eine große Übung mit Sanitätern aus sechs Gemeinden stattfand. Nach dem Eintreffen mussten die Sanitäter antreten, es gab Kommandos, Befehle und Aufgaben. Wir Kinder, aus den anderen Gemeinden waren auch noch welche mitgekommen, wurden von einem alten Sanitäter in Empfang genommen und bekamen in der Schule einen Teller Milchsuppe und ein trockenes Brötchen. Der alte Sanitäter, der uns betreute, muss wohl ein Jäger gewesen sein, denn er erzählte uns laufend Geschichten von der Jagd. Da wir diesen Mann nicht gut verstehen konnten, mussten wir lachen und je mehr wir lachten, desto eifriger erzählte er uns Geschichten. Er sagte z. B. : "Eck hep jedaut und denne jesaut, dat ieck mit dat Jautjewer na Braut (Bracht) bönn." Später hörten wir, dass er der alte Sanitäter von Grefrath war.

    Aber dann ging es los.
    Wir Kinder bekamen alle ein Schild angesteckt, worauf alle unsere Verwundungen nach einem Bombenangriff standen und wurden dann in der Schule auf einem Platz, auf einer Wiese und in einer Scheune verteilt und warteten bis wir von den Sanitätern behandelt und abtransportiert wurden. Eine Scheune diente als sogenanntes Feldlazarett, wo die Sanitätsärzte die angelegten Verbände begutachteten. Die beste Sanitätskolonne sollte mit einem Pokal ausgezeichnet werden. Wir sollten beim Eintreffen der Sanitäter über Schmerzen klagen. Werner Erkelenz hatte man in einem Feld an einen Heuhaufen gelegt, mit einem Schild "Schlüsselbeinbruch". Ruhig lag Werner da und wartete auf Hilfe, bis ein Mann mit einem Fahrrad vorbei kam.

    Er fragte Werner: "Hast du was?"
    "Ja, ich habe einen Schlüsselbeinbruch".
    "Tut das weh?"
    Werner schrie absprachegemäß: "Ich habe große Schmerzen". Wie sich später herausstellte war das ein Bauer, der mit der ganzen Übung gar nichts zu tun hatte, was Werner aber nicht wusste. Der Bauer fackelte nicht lange, setzte Werner auf den Fahrradständer und brachte ihn nach Kempen in das Krankenhaus. Nachdem Werner seinen Namen und Anschrift genannt hatte, fuhr der Bauer nach St. Hubert zurück. Das Krankenhaus rief dann später die Drogerie Ferlings in St. Tönis Kempener Straße an, die wiederum benachrichtigte Frau Erkelenz, die gegenüber Ferlings wohnte, sie möge ihren Sohn Werner im Kempener Krankenhaus abholen. Die Aufregung war natürlich groß, was sollte denn da passiert sein. "Mein Mann ist doch auch in St. Hubert bei der Übung, warum meldet der sich denn nicht?" Sofort radelte der 18-jährige Bruder nach Kempen, wo er Werner ganz munter vorfand und ihn auf seinen Wunsch mit dem Fahrrad wieder nach St. Hubert brachte.
    Mittlerweile war es 14 Uhr und die Übung beendet. Beim Einsammeln der Kinder fiel dem alten Sanitäter auf, dass eins der Kinder fehlte, er gab Alarm und die Suche begann. Als einer der Sanitäter über das Feld an den Heuhaufen kam, fragte ein Mann: "Was suchen Sie eigentlich hier?"
    "Wir suchen einen Jungen." "Ja, wenn das der ist, ich habe heute morgen einen Jungen in das Kempener Krankenhaus gebracht. Er lag hier mit einem Schlüsselbeinbruch und hatte große Schmerzen". "Mein Gott, das war doch nur eine Übung und das mit den Schmerzen sollte er doch nur so sagen." Als der Sanitäter wieder zum Standort kam, bekam Werner gerade einen Teller Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. "Ich habe alles getan was mir gesagt wurde. Dass der Mann nicht dazu gehörte, wusste ich nicht", sagte Werner. Die Welt war wieder in Ordnung und es ging mit Gesang auf dem Pferdewagen, mit einem Zwischenstop in Unterweiden, wo wir Kinder eine Flasche Selterswasser und ein Röllchen Lakritz erhielten, nach St. Tönis. Alles für das DRK. Die Sanitätskolonne St. Tönis erhielt den zweiten Preis.

    Bei einer anderen Kolonnenübung auf dem Wilhelmplatz waren wir Kinder wieder als Statisten eingesetzt. Da einige Sanitäter zur Wehrmacht einberufen wurden, setzte man im Krieg neue so genannte Dienstverpflichtete beim Roten Kreuz ein. Für diese fand nun eine Übung statt. Die Übung lief so ab, wie wir es schon einige Male mitgemacht hatten und der Sanitätsarzt Dr. Nass hatte wenig zu beanstanden. Am Ende waren zwei Fahrräder und die fahrbare Trage beschädigt worden, die aus einem Rahmen, einem Brett mit Strohsack zum Liegen und zwei Holmen zum Ziehen bestand. Das Liegebrett wurde bei der Übung beschädigt und musste bei der Schreinerei Emil Schmölderssen (heute Fa. Könnisser) abgehobelt werden. Wir Kinder bekamen den Auftrag die Bahre dorthin zu bringen. Auf dem Wege zur Schreinerei benutzten wir die Trage als "Sulky" und fuhren damit mehrmals um die Kirche. Einer lag zwischen den Holmen und drei darauf. Als wir dann an der Gaststätte Mennemann Richtung Alter Markt liefen, kam an der Ecke Herr Vohwinkel mit einem Pferdefuhrwerk vorbei. Wir waren im vollen Lauf, sprangen von dem "Sulky" runter, die Bahre rutschte gegen das Pferd, das auf einen Holm trat, der durchbrach. Es gab großen Krach mit Herrn Vohwinkel, wir entschuldigten uns und fuhren dann ganz artig zur Schreinerei Schmölders auf der Brauereistraße. Wir erklärten Herrn Schmölders, dass ein Sanitäter gesagt hätte es wäre besser, wenn die Tragbahre vier Holme hätte. Dann könnte man im schwierigen Gelände, einer vorne und einer hinten zwischen den Holmen, die Trage besser bewegen und wenn mal wenig Platz wäre, bräuchte man die Bahre nicht zu drehen. Herr Schmölders meinte: "Kann ich machen, ich säge die zwei Holme ab, der eine ist sowieso gebrochen und mache dann zwei neue längs der Trage, so dass vorne und hinten einer zwischen den Holmen laufen kann." Zwei Wochen später hörte ich wie mein Vater meiner Mutter den Umbau der Bahre erklärte und dass schon zwei Sanitäter eine gelungene Probefahrt durchgeführt hätten. Das hörte ich natürlich gerne, dadurch blieb der Unfall unbemerkt. Mein Sparschwein musste nicht geschlachtet werden und das DRK St. Tönis hatte eine moderne fahrbare Trage.

    Noch eine interessante Begebenheit, die mein Vater des öfteren erzählt hat, spielte sich unmittelbar nach Ende des Krieges 1945 ab. Es fehlte an allem, besonders auch an Verbandmaterial, Pflaster, Salbe usw. Aber woher nehmen? Nachdem mein Vater die Genehmigung von den Amerikanern erhalten hatte, dass er mit dem Fahrrad nach Krefeld und zurück fahren durfte, besuchte er in Krefeld den bekannten Unfallarzt Dr. Becker, den mein Vater mit verletzten Personen im Krieg oft aufsuchte und fragte ihn, ob er nicht Verbandmaterial, Pflaster, Salbe etc. für die Sanitätskolonne St. Tönis besorgen könne. Dr. Becker versprach wohlwollend sich darum zu kümmern und sagte meinem Vater: "Kommen Sie in einer Woche wieder." Mein Vater traute seinen Augen nicht, einen vollen Sack und eine Aktentasche voller Material hatte Dr. Becker bereitgestellt. Freudestrahlend fuhr mein Vater nach St. Tönis zurück. Auf dem Fahrradweg in Höhe der Gaststätte Severenz kam plötzlich ein Jeep mit zwei amerikanischen Soldaten und stoppte meinen Vater. Sie wollten unbedingt wissen, was in dem Sack und in der Tasche war. Die Amis verstanden kein Deutsch und mein Vater kein Englisch. Einige Male fiel das Wort "Wehrwolf", was mein Vater verstanden hat, nach dem die Amis nach Kriegsende suchten. Dann ging es sehr schnell. Sack, Tasche, Fahrrad und mein Vater auf den Jeep und ab nach St. Tönis. Soweit ich mich erinnern kann, wurde mein Vater auf der Anrather Straße in ein Haus gebracht, wo er zunächst drei Stunden warten musste. Dann kam ein Amerikaner, der Deutsch sprach und fragte: "Wie heißt du? Wo wohnst du? Wie alt bist du? Bist du Nazi? Bist du bei der Wehrwolf? Was hast du da in den Paketen?" Mittlerweile war es 22 Uhr und danach war Sperrstunde. Die Deutschen durften dann die Straßen nicht mehr betreten. Meine Mutter war in großer Sorge um meinen Vater, denn er musste eigentlich um 22 Uhr zu Hause sein. Das Gespräch mit dem Ami ging weiter und mein Vater versuchte ihm glaubhaft zu machen, dass er Sanitäter sei und das Material dringend für die Bevölkerung gebraucht würde. Das Verhör dauerte weitere zwei Stunden, dann zeigte mein Vater dem Ami den Erlaubnisschein vom "Military Gouvernment", dass er mit dem Fahrrad von St. Tönis nach Krefeld und zurück fahren dürfe. Allmählich wurde der Ami freundlicher und glaubte meinem Vater. Mein Vater bekam noch eine große Zigarre, die er mit Genuss rauchte. In der Zwischenzeit rief der Ami noch einen Soldaten, dem er irgendetwas sagte. Der kam nach 20 Minuten zurück und brachte einen Koffer. "Hier Mr. Kutz, für deine Arbeit gebe ich dir noch einen Koffer mit medizinischen Geräten." Mein Vater bedankte sich und wurde mit einem Jeep nach Hause gefahren. Mutter freute sich, dass Vater wieder da war. In dem Koffer waren Scheren, Messer, andere Geräte und Verbandmaterial. Einige Tage später brachte mein Vater den Sack, Tasche und den geschenkten Koffer zum Bürgermeisteramt, um die Utensilien im Keller zu lagern. Dort traf er Poppen Jupp, der seinen Dienst auf Wunsch der Amerikaner als Gemeindesekretär wieder aufgenommen hatte und erzählte ihm die Story. Womit beide Herren nicht gerechnet hatten, war die Tatsache, dass alle paar Tage Amerikaner zum Rathaus kamen um Geräte abzuholen, z. B. Radios, die die Bevölkerung abliefern musste. Dabei fiel ihnen auch der amerikanische Koffer auf, den sie sofort mitnahmen. Alle Worte von Poppen Jupp nutzten nichts, der Koffer wurde mitgenommen, weil sie Diebstahl voraussetzten. Alle späteren Versuche, den deutschsprechenden Amerikaner auf der Anrather Straße zu finden, schlugen fehl, der Koffer mit den wertvollen medizinischen Geräten und Verbandmaterial blieb unauffindbar.
    Alles für das DRK.

  • Nach dem zweiten Weltkrieg - 1986

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Vorst offiziell der DRK Ortsverein gegründet.
    Dr. Hans Classen wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zusammen mit dem Zugarzt Dr. Hoerkens bildeten sie lange Zeit ein Führungsgespann. Man traf sich im Saal Goetschkes. 1948 wurde Karl Beckers zum Zugführer ernannt (bis 1974).

    1947 wechselte der Vorsitz in St. Tönis an Jacob Erkelenz, der noch weitere fünf Jahre den Verein leitete. 1953 kamen mit dem erneut gewählten Bernhard Kutz neue Aufgaben auf die Helferinnen und Helfer zu. Besonders zu erwähnen ist der Suchdienst, der heute noch mehr als hundert Schicksale von Soldaten und Zivilisten jährlich aufzuklären versucht. Im gleichen Jahr verstarb der Kolonnenführer Mathias Kaninekens. Im Jahre 1955 feierte der Ortsverein St. Tönis mit seinem ersten Vorsitzenden Peter Rixen und Zugarzt Dr. Weinand seinen 50. Geburtstag.

    Als Geschenk übergab die Gemeindeverwaltung einen VW-Krankenwagen. Zu dieser Zeit zählte der Zug 38 aktive und 130 passive Mitglieder.

    Seit 1960 gibt es in St. Tönis die Blutspende in organisierter Form. Der neue Zugführer Wilhelm Rudloff, der seit 1958 den Zug anführte, begann damit, Schüler für die Mitarbeit im Roten Kreuz zu werben.

    Zusammen mit dem Zugarzt Dr. Nöcker bildete er die jungen Leute aus. Das Erlernte zeigten die Jugendrotkreuzler beim Sonntagsdienst im Krankenhaus oder bei der Altenbetreuung. Viele Mädchen ergriffen später den Schwesternberuf.
    Eine der Aktivitäten des Vorster Ortsvereines war in dieser Zeit das Zusammentragen und Sortieren von Medikamenten bei Medeor, einer von Dr. Boekels ins Leben gerufene Aktion, mit der kranke Menschen im Ausland bis heute unterstützt werden (‘64-’66).
    Aufgrund eines schweren Unfalls musste Gemeindedirektor Peter Rixen sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung stellen. Helmut Geisler wurde 1964 sein Nachfolger. Da die Gemeinde nun einen Übungsraum zur Verfügung stellen konnte, war somit die ständige Raumnot vorerst beendet. 1965 verstarb der langjährige Vorster Zugarzt Dr. Hoerkens.

    Bei der Jahreshauptversammlung im Jahr 1968 wählte man Jürgen Kuhlenschmidt zum neuen Zugführer, der das Geschehen im Zug St. Tönis viele Jahre lenkte. Nach 42 Dienstjahren trat Wilhelm Rudloff vom Posten des Zug-Kolonnenführers zurück.

    Die kommunale Neugliederung im Jahre 1970 brachte für den Zug St. Tönis eine große Neuordnung. Aus dem Ortsverein und Vorst wurde der Ortsverein Tönisvorst, der nun aus dem Zug St. Tönis, den beiden Frauengruppen Vorst und St. Tönis und dem Zug Vorst bestand. Da die Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung nun zu klein waren, mussten die Rotkreuzler wieder umsiedeln. Im selben Jahr beendete Dr. Hans Classen, der erste Vorsitzende des Vorster Ortsvereines, seine Tätigkeit.

    Die alte Feuerwehr auf der Hochstraße wurde nun zum Dreh- und Angelpunkt des
    St. Töniser Rot-Kreuz-Geschehens. Man richtete einen Schulungs-, einen Beratungs-, einen Aufenthalts-, einen Geräteraum und eine Küche ein. Der Gemeinderat und das
    28. Signalregiment Forstwald halfen bei der Kostendeckung.
    Am 20.08.1972 wurde dem Zug St. Tönis ein großzügig ausgestattetes Bereitschaftsfahrzeug übergeben, das der damalige Besitzer des Supermagazins Heinz Holtschneider stiftete. Dies kam dem Zug sehr gelegen, da der im Jahre 1955 von der Gemeinde geschenkte Wagen nicht mehr fahrtüchtig war. Von 1974 an ersetzte das gestiftete Fahrzeug den im gleichen Jahr verunglückten Krankenwagen der Gemeinde.

    Gerade in dieser Phase des Vereinslebens wurde von allen Helfern schwere Arbeit geleistet, denn der DRK-Zug St. Tönis übernahm für einige Zeit auch an Wochenenden den Unfalldienst.

    Anneliese Geisler, langjährige Zugführerin der Helferinnen und bis heute Fachdienstführerin im Pflegedienst des Kreisverbandes Viersen, gab im Januar 1982 ihre Zugführertätigkeit an Christel Trippen ab. Die Ortskernsanierung im Jahre 1978 brachte dem Ortsverein wieder einen Tapetenwechsel, der sich als sehr zweckdienlich erwies. Die neuen Räumlichkeiten in der alten evangelischen Schule auf der Hülser Straße boten endlich genügend Platz für Ausbildung und Materialien.
    Das inzwischen voll renovierte und ausgestattete Heim bietet Platz für alle Aktivitäten wie Blutspende, Dienstabende, Ausbildung in Erster Hilfe und Fortbildungsveranstaltungen. Aufgrund der stetig gestiegenen Anzahl von Sanitätseinsätzen wuchs seit 1975 nicht nur die Zahl der aktiven Mitglieder, sondern auch der Bedarf an Gerätschaften und Fahrzeugen.

    Der als Betreuungszug definierte Zug erhielt 1973 einen gebrauchten Feldkochherd (FKH), der nach vielen Einsätzen 1984 generalüberholt wurde. Nachdem die Küche in der Anfangszeit immer durch einen Traktor zum Einsatzort gezogen werden musste, erhielt der Ortsverein 1978 von der Gemeinde einen Unimog als Zugmaschine.
    Auch seitens des Kreisverbandes wurde der Fahrzeugpark erweitert. Am 14.10.1980 fand die Übergabe eines VW-Transporters als Funk- und Versorgungsfahrzeug statt, da der Zug als Betreuungszug bei vielen Materialbeförderungen immer noch auf Privatfahrzeuge angewiesen war.
    Das Jahr 1984 brachte dem DRK-Zug in vielerlei Hinsicht Neues. Im Februar 1984 wurde Marianne Schmedders, langjährige Gruppenführerin, Bereitschaftsführerin der Bereitschaft Vier und ist somit Bindeglied zwischen Kreisverbandsleitung und Zugführung.

    Zur gleichen Zeit nahm der Ortsverband Abschied vom ehemaligen Zugführer Bernhard Kutz, der am 16. Januar 1984 verstorben war.

    Der Juni des gleichen Jahres bescherte dem Ortsverein die erwähnte "neue Küche". Außer dem eigentlichen Kochkessel und dem Fahrgestell wurden alle Teile erneuert. Der aus dem Jahre 1972 stammende Behelfskrankenwagen zeigte ähnlich wie die Küche starke Korrosionsschäden.

    Im Dezember 1984 kam endlich die lang ersehnte Neuanschaffung. 1981 hatte Hans Georg Mertens dem Zug im Rahmen einer Erbschaft 25.000,- DM vermacht. Dieses Geld wurde in einen neuen Behelfskrankenwagen investiert.

    Der 17.12.1984 war dann auch in gewisser Hinsicht ein Neubeginn für den Zug Vorst. Eine Handvoll Aktive hatten in den letzten Jahren die wichtigsten Dienste versehen. Blutspenden und der inzwischen selbstverständliche Dreikönigskaffee wurden vom harten Kern betreut. Einen eigentlichen Männerzug gab es nicht mehr, denn die wenigen Aktiven leisteten ihren Dienst über die St. Töniser Zugführung.

    Zur Mitgliederwerbung veranstaltete man an diesem Abend einen Infotreff. Dies war die Geburtsstunde eines außergewöhnlichen Frauenzuges. Unter der Leitung von Wilma Jansen und Helene Heintges bildete sich eine neue homogene Gruppe.

    Am 26. Mai 1984 trat der Zug einmal sportlich in Erscheinung. Die Männer nahmen an der sogenannten Fußballkreismeisterschaft der Rot-Kreuz-Gemeinschaften teil, bei der auf Anhieb der erste Platz erreicht wurde. Vater des Erfolgs war sicherlich unser “Urgestein” Willi Simons, der als Masseur, Tranier und Maskottchen gleichzeitig tätig war.

    Das Jubiläumsjahr 1985 begann dann direkt mit einem Wechsel in der Vereinsführung. Helmut Geisler, der den DRK Ortsverein 23 Jahre in hervorragender Weise geleitet hatte, gab den Vorsitz an den Stadtdirektor Udo Bachmann ab. Bachmann brachte reichlich Rot-Kreuz-Erfahrung aus Traben-Trabach mit. Wilhelm Külkens, langjähriger Kamerad und Schatzmeister der DRK-Zuges, verstarb im März des Jahres.

    Die Jubiläumsveranstaltungen am 28. und 29. September waren ein voller Erfolg. Nach Kranzniederlegung und Festgottesdienst fand eine große Übung auf dem Gelände am Pastorswall statt. Die Züge Vorst und St. Tönis führten anschließend einen Festumzug mit vielen Rot-Kreuz-Gemeinschaften aus dem Kreis Viersen an.
    1985 fiel auch der Startschuss des Tönisvorster Notarztsystems, welches durch Dr. Klaus Rühl, dem Zugarzt des Ortsverbandes in die Praxis umgesetzt wurde. Durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Tönisvorst konnte ein VW-Golf als Notarzt-Einsatz-Fahrzeug angeschafft werden.

    Der Ortsverein übernahm die Wartung, Unterbringung, Pflege- und später auch den Fahrdienst. Bei einem Großbrand beim Wohnwagenhersteller Thrun-Eicker wurde der gesamte Verpflegungstrupp des Ortsvereines im Sommer 1986 zwei Tage lang zur Versorgung der Feuerwehren und Rettungsdienste eingesetzt. Hier zeigte sich die volle Leistungsfähigkeit der gerade neu überholten Feldküche.

  • 1987 - EG-Winterhilfe

    Die EG-Winterhilfe bescherte den Zügen in Vorst und St. Tönis im April 1987 noch nie da gewesene Aktivitäten. An vier Wochenenden wurden über 91.000 Becher Joghurt, 40.000 Liter Milch, Mehl und Butter an Hilfsbedürftige im Kreisgebiet ausgegeben.

    Die "Alte Liebe", ein Behelfskrankenwagen aus dem jahr 1972 wurde am 23.12.1987 gegen einen neuen Wagen der aus Spendenmitteln finanziert wurde ausgetauscht. Die Umstellung der Fahrzeuge am Mertenshof wurde aufgrund baulicher Maßnahmen in die ehemalige Brauerei Rixen verlegt.

    1988 stieg die Anzahl der passiven Mitglieder im Stadtgebiet Tönisvorst auf den Spitzenwert von 1600.

    Für medizinische Wiederbelebungsversuche übergab die Sparkasse Tönisvorst aus Mitteln des Prämiensparens einen Defibrillator an die aktiven Notärzte Gertoberens und Rühl.

    1989 - Deutschlands Wiedervereinigung geht auch am DRK-Ortsverein nicht vorbei. Flüchtlinge, Aus- und Übersiedler werden in einer beispiellosen Betreuungsaktion versorgt, verpflegt, in Zügen begleitet und mit dem Nötigsten ausgestattet. Die bis zu 24 Stunden dauernden Einsätze hinterlassen bis heute tiefe Gefühlseindrücke.

    Es entbricht ein Streit um den Fahrdienst des Notarzt-Einsatzfahrzeuges. Versicherungsdiskrepanzen und Geldmangel in den Kommunen stellen das System in Frage Dennoch fahren die Ärzte auf eigenes Risiko weiter.

    Am 18.11.1989 bezieht der Zug Vorst das neue Heim in der Schule Schützenstraße, man glaubt es sei nun wirklich für längere Zeit!?

    Am 19. März startet unter dem Motto "Sag ja zu Deiner Krankheit" der Gesprächskreis Krebsnachsorge im Zug Vorst.

    Dezember '89: Der Ortsverein erhält wieder Hilfe der Sparkasse. Ein neues Notarzteinsatzfahrzeug, einen VW-Passat für 37.000 DM.

    Der alte Golf wird als Leitfahrzeug in den eigenen Fuhrpark übernommen. Am 7.5.1990 wird Günter Scheuer neuer Vorsitzender. Er löst Udo Bachmann ab, der als Stadtdirektor nach Vallendar wechselt. Hiobsbotschaft am 10.10.1990: Die Unterstellplätze in der alten Brauerei müssen wieder aufgegeben werden.

    Hilfsaktionen für Russland beschließen im Dezember 1990 das Jahr. Lebensmittelspenden werden sortiert und in Paketen zum Abtransport bereitgestellt.

    Am 14.3.1991 verstirbt plötzlich die langjährige Zugführerin und Fachdienstleiterin Annelise Geisler.

    Die Düsseldorfer Straße 3 wird zum neuen Unterstellplatz für Ausrüstung und Fahrzeuge. Mit einer Einweihungsfeier, Schauübungen und Führungen wird der Tönisvorster Bevölkerung die Räumlichkeit vorgestellt. Die Anzahl der passiven Mitglieder steigt 1991 auf 1.900.

    Mitte des Jahres einigen sich die Stadt Tönisvorst und das DRK auf die aktive Beteiligung am Notarztsystem. Am Wochenende sind die DRK-Helfer im Krankenhaus Tönisvorst stationiert und fahren im Einsatzfall den diensthabenden Arzt zum Ort des Geschehens.

    Großeinsätze bei Feuer in Vorst: DRK-Aktive versorgen am 21.5.1991 Rettungskräfte über viele Stunden bei einem Großbrand in einem Getreidesilo. Wie in den vergangenen Jahren nehmen die JRK-Gruppen 1992 wieder an internationalen Begegnungen in England teil. Diesmal geht es nach Cambridge. Wirbel im Vorster Zug: Die Stadt möchte einen Babytreff in den Räumen des DRK Vorst einrichten.

    Das gestiegene Umweltbewusstsein der Bürger veranlasst den Ortsverein zur Anschaffung eines Geschirrmobils. Keine Einwegteller, kein Plastikbesteck mehr - nach der anfänglich geringen Akzeptanz ist heute ein Verpflegungseinsatz ohne die rollende Geschirrspülmaschine kaum denkbar.

  • 1993 - 1997

    Zum 25-jährigen Zugjubiläum am 25.6.1993 wird Jürgen Kuhlenschmidt zum ersten Vorsitzenden gewählt. Seitdem leitet er mit Felix Pieroth und Günter Scheuer den Ortsverein.

    Am 25.6.1993 werden die Notärzte und DRK-Helfer aufgrund der Neuregelung des Notarztsystemes verabschiedet.

    Der letzte Umzug des Vorster Zuges in das Verwaltungsgebäude der Stadt erfolgt im Dezember 1993. Hier wird mit sehr viel Eigeninitiative ein wunderschönes Rot-Kreuz-Heim geschaffen.

    Kurz dannach ein Einsatz besonderer Art: Hochwasser an Rhein und Maas - für den DRK-Ortsverein ist Kochen angesagt. Am 27. Dezember steht Venlo unter Wasser. Gemeinsam mit 50 Helfern versorgt die Tönisvorster Gulaschkanone Feuerwehrleute und Rettungsdienste über mehrere Tage.

    Der "Motor des Ortsvereins" Jürgen Kuhlenschmidt erhält am 2.6.1994 aus den Händen des Kreisvorsitzenden die seltene Verdienstmedaille des Landesverbandes. Klaus Rühl, langer Zugarzt des Ortsvereines, verstirbt unerwartet im Dezember 1994.

    Im dreifachen Jubiläumsjahr 1995 gibt Gerd Beudels das Amt des Schatzmeisters nach 17 Jahren an Rolf Höfer weiter. Jürgen Kuhlenschmidt überträgt am 14. Oktober nach 27 Jahren die Zugführung an Frank Haeger. Die Jubiläumsveranstaltungen verlaufen harmonisch. Am 6. Oktober beginnen sie mit einem Gedenkgottesdienst in St. Godehard, Vorst.

    Höhepunkt ist sicherlich der Jubiläumsball am 14. Oktober bei dem ein unterhaltsames Programm die 400 Freunde un Gäste begeistert. Am darauffolgenden Sonntag veranstaltet der Ortsverein dann den Jubiläumsempfang mit Frühstücksbuffet im Forum Corneliusfeld.

    Die Schar der Gratulanten - u.a. sind alle Tönisvorster Vereine anwesend - ist nahezu endlos.

    Bei der Jahreshauptversammlung 1997 kann der Ortsverein Tönisvorst wieder auf eine stolze Bilanz blicken.

    Mit 1100 Stunden ehrenamtlicher Hilfe unterstützte Zugführerin Christel Trippen 1997 den DRK-Ortsverein Tönisvorst. Auf genau 5.035 ehrenamtliche Dienststunden kam der DRK-Männerzug Tönisvorst. Die 26 Mitglieder des Jugendrotkreuz kamen zusammen auf 4584 Stunden ehrenamtliche Dienste. Der 11-köpfige Frauenzug brachte es auf 1175 Stunden. In regelmäßigen Abständen werden Wandertage veranstaltet, um die Gruppendynamik zu stärken.

    Die Einsätze sind sehr unterschiedlich. Betreuung bei Veranstaltungen, Sportwachen, Lehrgänge und Dienstabende mit vielfältigen Übungen stehen im Vordergrund.

    Im Dezember 1997 gibt Frank Haeger als Zugführer des DRK Tönisvorst sein Amt an Christof Mersmann weiter.

    Die Westdeutsche Zeitung schreibt im November 1998: Kuhstall-Brand in Clörath: Feuerwehr rettete 80 Tiere aus dem Feuer. Ebenfalls sorgten das DRK des Ortsverband Tönis neben der medizinischen Betreuung auch für die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Verpflegung.

    Im Februar 1998 übernimmt Klaus Schüller von Manfred Steeger die Ausbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Viele Jahre hat Manfred Steeger diese verantwortliche Arbeit in unzähligen Stunden an interessierte Gruppen wie z. B. Führerscheinbewerber weitergegeben. Doris Mersmann, Gruppenleiterin des JRK Vorst übernimmt zum gleichen Zeitpunkt die Leitung des JRK Tönisvorst von Christof Mersmann.

    Notwendige Mannschaftstransporte oder Begleitfahrten stellen den DRK Ortsverein immer wieder vor schwierige Situationen, weil die Behelfskrankenwagen und technischen Fahrzeuge für eine Beförderung unzweckmäßig sind. 1998 ist es möglich, dass durch spezifische Sponsoringkonzepte von Firmen großräumige Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Das DRK erhält somit einen Renault Traffic 9 Sitzer.

    Ein neues Heim im Rathauskeller für den Zug Vorst wird eingeweiht. Am 19.01.1999 verlässt der Zug Vorst seine Unterkunft im Schulzentrum und bezieht die neu eingerichteten Räume im alten Vorster Rathaus. DRK und JRK bekommen eigene Räume und endlich ist auch das stille Örtchen direkt in der Nähe – übrigens dort, wo früher die Ausnüchterungszellen der Polizei waren.

    Im Oktober 1999 legt Jürgen Kuhlenschmidt sein Amt als Vorsitzender nieder. Jürgen Kuhlenschmidt, der schon lange vor seiner Zugführerwahl 1968 im Zug aktiv war, beendete damit eine eindrucksvolle und unerschöpfliche Arbeit in allen Bereichen des Ortsvereins. Ihm und seiner Familie gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank.

    Der zweite Vorsitzende Herr Pieroth übernimmt das Amt kommissarisch bis zum August 2000 das Amt des Vorsitzenden. Bei der Hauptversammlung am 25.08.2000 erfolgt dann ein Vorstandswechsel.

  • ab 2000

    Herr Lothar Vauth, Rechtsanwalt, wird erster Vorsitzender, Herr Bürgermeister Albert Schwarz übernimmt den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden. Rolf Höfer wird als Schatzmeister bestätigt.
    Magarete und Maria Demers vom Frauenzug Vorst werden für ihre 60 Jahrige Mitgliedschaft geehrt.
    Marianne Schmedders und Grete Kühlkens sind seit 40 Jahren mit dabei.

    Die Unterkunft in St. Tönis im Keller auf der Hülser Straße wird immer wieder schrittweise modernisiert. Im Jahr 2000 wird mit viel Liebe zum Detail die Kantine renoviert.

    Alle Kameradinnen und Kameraden packen mit an, damit die Stunden „nach Dienstschluss“ so angenehm wie möglich gestaltet werden können.

    Seit Bestehen des DRK-Ortsvereines sind die Unterstellmöglichkeiten der Gerätschaften, Ausrüstung und Fahrzeuge immer ein Thema gewesen.

    Wie man aus der Chronik erlesen kann, gelang es eigentlich nie eine eigene (vielleicht sogar neue) Unterkunft zu schaffen.

    Oft fehlt das Geld. Von privaten Garagen, Bauernhöfen, städtischen Unterstellmöglichkeiten war alles dabei.

    Seit 1977 wurde jedoch vom damaligen Zugführer Jürgen Kuhlenschmidt immer wieder Pläne erarbeitet.

    Nach vielen Rückschlägen und vorsorglichem Sparkurs wurde schließlich ab Mitte 2000 der Wunsch zum Plan.

    "Begegnungen der Generationen" ermöglicht auch im Januar 2001 wieder der Zug Vorst.

    Zum traditionellen Dreikönigskaffee kommen weit über 100 - zumeist ältere - Bürgerinnen und Bürger ins Haus Vorst, um bei Kaffee und Kuchen, Gesprächen und einem bunten Programm einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.

    2001 findet wieder ein umfassender Sanitätslehrgang im Ortsverein statt, an dem viele verschiedene Züge teilnehmen.

    30 Teilnehmer aus Willich, St. Hubert, Kempen, Grefrath und Tönisvorst pauken und trainieren insgesamt 24 Stunden Theorie und Praxis mit Ausbilder Klau Schüller.

    Im Juni 2001 zieht das Rote Kreuz Tönisvorst Bilanz und ehrt langjährige verdiente Mitglieder. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes DRK Tönisvorst steht die Ehrung langjähriger Mitglieder durch Vorsitzende Lothar Vauth im Sitzungssaal des St. Töniser Rathauses.

    Für 25-jährige Mitgleidschaft geehrt werden Bernd Backes, Gerd Beudels und Heinrich Tillmanns. Sie erhalten je eine Auszeichnungsspange in Silber und zwei Urkunden, eine vom Landesverband und eine vom Kreisverband. Die fleißigen Helferinnen freuen sich über einen Blumenstrauß.

    Der Ortsverein Tönisvorst lädt am 16. November 2001 zur Kreisversammlung ins Haus Vorst ein. Der DRK-Ortsverband Tönisvorst wird besonders gelobt: aus Tönisvorst werden jährlich ca. 900 Liter Blut gespendet.

    Helene Heintges und Wilma Jansen bekommen im November 2001 den "Frauenpreis ANETT" überreicht. Das Kürzel steht für "Anerkennung eingergierter Taten von Tönisvorsterinnen"

    Die Preisträgerinnen betreuen seit 13 Jahren eine Krebsnachsorge-Gruppe in Tönisvorst. Sie stehen jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat im Vorster DRK Raum für Fragen und bei Problemen durch die Krankheit zur Unterstützung bereit. Dazu zählen auch Behördengänge sowie Betreuung und seelische Hilfe. Zur Zeit werden knapp 20 Männer und Frauen betreut.

    Im Januar 2002 fand der San C Lehrgang in Ratingen statt. Dieser diente dazu, die DRK Sanitäter in ihrer Erste-Hilfe-Ausbildung zu fördern und Vergessenes wieder aufzufrischen.

    „Hurra, die Schule brennt – nicht“ schrieb die Rheinische Post. Großübung für die Feuerwehr in St. Tönis. Während die Feuerwehrmänner den Brand löschen und nach weiteren Verletzten suchen, schlug der DRK ein Erstversorgungszelt auf, um die Opfer zu verpflegen.

    Bei der Jahreshauptversammlung 2002 kann der Ortsverein wieder eine stolze Bilanz vorweisen. Bei den Tätigkeitsberichten für die 35 aktiven DRK Mitglieder aus St. Tönis über 10.000 Dienststunden im Jahr 2002 gezählt. Viele Veranstaltungen, von Karneval bis Konzert, von Sportveranstaltung bis Blutspende, von Koch- bis Brandeinsätze, stehen in den Berichten der Einheiten.

    Ein neues Jahr, ein neuer Anfang. Im Januar 2003 soll Lothar Vauth das DRK weiterführen. Bürgermeister Albert Schwarz und Vizebürgermeister Lothar Vauth stehen dem Roten Kreuz für weitere drei Jahre als Führungstandem zur Verfügung. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Vauth als Vorsitzender und Schwarz als sein „Vize“.

    Außerdem blickt das DRK auf ein erfolgreiches Jahr 2002 zurück. 40 Mitglieder sind beim Tönisvorster Deutschen Roten Kreuz im Einsatz, einige wurden sogar für langjährige Treue geehrt. Zudem war 2002 für das DRK ein gelungenes Jahr mit vielen erfolgreich verlaufenen Einsätzen und dem Ausbau der Wagenhalle, der grob geschätzt mehr als 5.000 Arbeitsstunden verschlang.

    Die Rumänienhilfe hat 20 Tonnen Kleidung und Lebensmittel im Mai in die Stadt Caransebes gebracht. Erstmalig dabei: zwei Vertreter des DRK Tönisvorst. Zugführer Christoph Mersmann und Kassierer Rolf Höfer packten aktiv mit an und wollten sich selbst ein Bild vom Leid vieler Menschen in Rumänien machen.

    DRK Vorsitzender Lothar Vauth ehrte Marianne Geenen im Juli für 45-jährige Mitgliedschaft.

    Im Oktober 2003 werden 14 Jungflorianer in Erster Hilfe ausgebildet. Unter Leitung von DRK-Ausbilder Klaus Schüller wurden 14 angehende Jungflorianer im St. Töniser Feuerwehrgerätehaus theoretisch und praktisch im Erste-Hilfe-Wesen ausgebildet. Im 16 Stunden umfassenden Lehrgang wurden ihnen die lebensnotwendigen Sofortmaßnahmen am Unfallort, wie das richtige Anlegen von Verbänden, beigebracht. Die Ausbildung im Erste-Hilfe-Bereich dient auch der intensiven Grundausbildung des Jugendnachwuchses im Feuerwehrbereich.

    Im März 2004 finden Renovierungsarbeiten und Erneuerungen der Küche im DRK-Heim St. Tönis statt. Diese Küche dient oft als Vorbereitungsraum für Kücheneinsätze oder wird für Bewirtungsaktivitäten innerhalb des DRK-Heimes genutzt.

    Ein schönes 10-jähriges Jubiläum kann im Sommer 2004 gefeiert werden. Der Kindertreff des DRK-Ortsvereins feiert mit Trödelmarkt und buntem Kinderfest an der DRK Halle.

    Ein Altenheim zieht im November 2004 um: 86 Bewohner des DRK-Zentrums Moosheide Willich wechselt im November in den Neubau. Einsatz für den gesamten Ortsverein.

    In solidarischer Gemeinschaft vieler Rot-Kreuz-Züge werden die Bewohner behutsam in ihre neue Umgebung gebracht, Zimmer aus- und eingeräumt und viele Dienststunden geleistet.

    Auch auf internationaler Ebene arbeiten die Rot-Kreuz-Ortsvereine zusammen. Schon seit vielen Jahren nehmen aktive Mitglieder des DRK-Ortsverbandes Tönisvorst an vielfältigen Austauschprogrammen mit der Belgischen Roten-Kreuz-Familie teil.

    Über 20 Jahre schon veranstaltet der Frauenzug St. Tönis unter der Leitung von Ilse Kuhlenschmidt den DRK-Sonntagstreff im "alternativen Seniorenbüro" der Stadt Tönisvorst. Für diese außergewöhnliche Leistung, die kontinuierlich im Stillen verlässlich organisiert wird, gebührt Ilse Kuhlenschmidt ein besonderer Dank des gesamten Ortsvereins.

    Fit für den Notfall: Im Jahr 2004 bekommt der Ortsverband einen neuen Ford Transit mit Anhänger für den Ernstfall zum Katastrophenschutzeinsatz.

    Bei der Blutspender-Ehrung 2004 gibt es ein Weihnachtsgeschenk des Landes NRW dür das Tönisvorst DRK. Blutspender: die "Spitzenreiter" bekamen Prämienkörbe. Helmut Demers (125 Mal) Herbert Amend und Lothar Stellkens als langjähriger Aktiver des DRK (je 100 Mal)

    Bei der Jahreshauptversammlung wünscht sich der Vorsitzende Lothar Vauth mehr ehrenamtliches Engagement. Das DRK verzeichnet im laufenden Jahr einen Mitgliedsbestand von 22 Aktiven in St. Tönis und 12 in Vorst. Vauth ist überzeugt von der Unverzichtbarkeit des DRK und wünscht sich deshalb mehr Bereitschaft in der Bevölkerung ehrenamtlich wichtige Aufgaben wie die des Deutschen Roten Kreuzes zu übernehmen.